Moderne Literatur
Philipp Blom: Diebe des Lichts
In seinem ersten historischen Roman entführt der in Wien lebende deutsche Schriftsteller, Historiker, Journalist und Übersetzer Philipp Blom seine Leser*Innen in das 16. Jahrhundert. Einem bildenden Künstler gleich entwirft er ein opulentes Bild während der Zeit der großen italienischen Renaissance-Maler.
Jan Weiler: Der Markisenmann
»Der Markisenmann« ist eine Vater-Tochter-Geschichte voller Melancholie und Herzlichkeit. Die Komik kommt nicht zu kurz, denn viele der Verkaufsgespräche sind einfach köstlich. Vor allem aber rührt das Schicksal des Roland Papen bis zum bittersüßen Ende. Einfach schön.
Veronika Peters: Das Herz von Paris
Die Lektüre des Romans »Das Herz von Paris« von Veronika Peters entführt ins Paris der 1920er Jahre, mitten ins Quartier Latin, in die Buchhandlung Shakespeare & Company. Ein Buch also für Paris-Liebhaber, die gerne in Gedanken durch die Straßen und Gassen und über die Boulevards der französischen Hauptstadt spazieren.
Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood
Bei »Es war einmal in Hollywood« handelt es sich nicht einfach nur um eine Nacherzählung der Filmhandlung in ausgeschmückter Form. Wer den Roman zuerst liest, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, denn ihm fehlt ein roter Faden, den der Film darstellt. Stattdessen wird die Vergangenheit der Protagonisten genauer beleuchtet, besonders die des Stuntmans Cliff Booth.
Dinah Marte Golch: Die andere Tochter
Mit ihrem Roman »Die andere Tochter« ist Dinah Marte Golch ein spannendes Familiendrama gelungen, das trotz seiner Vielschichtigkeit Platz für eigene Reflexionen lässt. Es zeigt unter anderem den Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart und deren Wirkung auf nachfolgende Generationen.
Daniel Wisser: Die erfundene Frau
Zweiundzwanzig Geschichten auf 240 Seiten. Groß gesetzt und häufig mit Leerseite vor der nächsten Geschichte. Nicht viel Text für die einzelnen Geschichten und trotzdem gelingt es dem Autor mit jeder von ihnen, eine eigene kleine Welt zu erschaffen, in die der Leser kurz hineinblicken darf.
Elizabeth Strout: Die langen Abende
Der Roman »Die langen Abende« von Elizabeth Strout erzählt viele Geschichten aus dem alltäglichen Leben in Crosby, einer Kleinstadt im Osten der USA. Die 1956 geborene Schriftstellerin wuchs selbst in dieser Gegend auf und beschreibt die Gedanken und Gefühle der dort lebenden Menschen auf bemerkenswert nachvollziehbare Weise.
Mariam T. Azimi: Tanz zwischen zwei Welten
Unsere kulturelle Identität wird wesentlich geprägt von unserer Herkunft, Heimat und Familie. Wenn zwei unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte, die mitunter auch existenzielle Fragen aufwerfen. Wie fühlt sich jemand, der seine Heimat gar nicht verlassen will und zur Flucht gezwungen wird? Warum lässt er alles zurück und geht in ein Land, dessen Sprache er nicht kennt? Was gibt er alles auf?
Martin Becker: Kleinstadtfarben
»Kleinstadtfarben« von Martin Becker ist ein tolles Buch, witzig und melancholisch zugleich. Dass britische Tragikomödien die Themen Kleinstadtmief, Arbeitermilieu, Alkoholmissbrauch und Desillusionierung nicht für sich gepachtet haben, beweist dieser Roman sehr eindrucksvoll.
Walter Tevis: Das Damengambit
Ich bin kein Serien-Fan. Demzufolge habe ich die von Scott Frank und Allan Scott entwickelte US-amerikanische Drama-Miniserie »Das Damengambit« nicht gesehen. Weil sie jedoch monatelang nach ihrer Erstausstrahlung immer noch in aller Munde war und der Diogenes Verlag im vergangenen Jahr Walter Tevis‘ Buchvorlage von 1983 erstmals in deutscher Sprache herausgab, entschloss ich mich zum Lesen des Romans. Das gestaltete sich äußerst spannend und unterhaltsam.
Daniela Krien: Der Brand
In einem Interview sagte die Autorin Daniela Krien einmal, dass ihre Helden keine Gewinner seien. In ihrem aktuellen Buch »Der Brand«, das im Juli letzten Jahres im Diogenes Verlag erschien, stehen erneut Figuren im Mittelpunkt, die es im Leben weniger leicht haben. Abermals gelingt es der Autorin, die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten klar zu verdeutlichen.
Joey Goebel: Vincent
Wie oft werden wir im Radio mit geistlosem Gedudel gefoltert oder mit niveaulosen Streifen, deren Möchtegerndialoge so peinlich sind, dass sich einem die Ohrmuscheln zuklappen? Dieses Buch von Joey Goebel ist wichtig, denn es hält uns den Spiegel vor, mit welch unfassbaren Müll wir uns zuschütten lassen, und es ist nur ein Aspekt dieses Romans.
Henry James: Washington Square
Austin Sloper, ein angesehener New Yorker Arzt des 19. Jahrhunderts, hadert mit seinem Schicksal. Seine bezaubernde Frau hat ihm einen Sohn geboren, auf den er all seine Hoffnungen setzt, aber der Junge stirbt im Alter von drei Jahren trotz der hervorragenden Eigenschaften, die sein Vater auf ihn projiziert hatte.
Yusuf Yeşilöz: Nelkenblatt
Über die Probleme der Männer im Patriarchat hat Yusuf Yeşilöz mehrere Romane geschrieben. Sein Buch »Hochzeitsflug« ist unter dem Titel »Beyto« erfolgreich verfilmt worden. Inzwischen hat der kurdisch-schweizerische Autor ein neues Werk publiziert, das humorvoll von der Loyalität zwischen einer sterbenswilligen Seniorin und einer jungen Flüchtlingsfrau erzählt.
Kent Haruf: Ein Sohn der Stadt
Jemanden wie Jack Burdette gibt es wahrscheinlich in jeder kleineren Stadt. Der Platzhirsch, den jeder kennt, über den jeder etwas sagen kann, der aber deshalb nicht auch zwangsläufig ein Sympathieträger sein muss, jemand, der seine Grenzen austestet und gerne überschreitet, einfach weil er es kann.
Radek Knapp: Von Zeitlupensymphonien und Marzipantragödien
Wenn ich für unseren Blog werbe, werde ich regelmäßig gefragt, wie ich auf die Bücher komme, die ich bespreche. Manchmal wird die Suche durch kleine Erlebnisse und Geschichten unterstützt, wie zum Beispiel bei meiner neuesten Entdeckung des in Polen geborenen österreichischen Autors Radek Knapp.
R. Clifton Spargo: Beautiful Fools – Zelda & F. Scott Fitzgerald
Die tragische Liebe zwischen F. Scott Fitzgerald und seiner Frau Zelda wurde immer wieder von verschiedenen Autoren thematisiert. Mir fiel zu dem amerikanischen Schriftsteller bisher nur die mehrfach verfilmte Geschichte vom »Großen Gatsby« ein. Über seine Frau Zelda Sayre war mir nichts bekannt. Der Roman von R. Clifton Spargo mit dem Titel »Beautiful Fools – Zelda & F. Scott Fitzgerald«, erschienen im Verlag ebersbach & simon, schließt diese Lücke auf sehr berührende Art und Weise.
Laurent Binet: Eroberung
»Eroberung« ist eine Alternativweltgeschichte. Sie folgt den bekannten Stationen wie der Atlantiküberquerung der Wikinger und den Entdeckungsreisen des Kolumbus, doch nehmen diese historischen Ereignisse bei Binet einen anderen Verlauf. Die Details möchte ich nicht verraten, doch das mächtige Reich der Inkas zerfällt nicht, sondern wird zu einem – wie man heute sagen würde – Global Player.