Jakub Żulczyk gehört zu den beliebtesten jungen polnischen Autoren der Gegenwart. Im Jahr 2022 hat der KATAPULT–Verlag seinen 2014 erschienenen Bestseller »Ślepnąc od świateł« (»Geblendet von der Nacht«) herausgebracht, der für den Paszport Polityki Award (seit 1993 durch das politische Wochenmagazin Polityka verliehener polnischer Kulturpreis) nominiert war.
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Renate Bojanowski
Layla AlAmmar: Das Schweigen in mir
In kurzen, knapp bemessenen Kapiteln folgt man den täglichen Beobachtungen einer aus Syrien geflüchteten Frau. Sie lebt in einer britischen Großstadt und ist aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen verstummt. Ob sie sich nur weigert zu sprechen oder es gar verlernt hat, weiß sie selbst nicht genau.
Jan Costin Wagner: Einer von den Guten
Ein glücklich verheirateter Vater einer Teenagerin, der die Ermittlungen gegen einen Pädophilenring leitet und selbst seine pädophilen Neigungen auslebt? Jan Costin Wagners Figur ist die widersprüchlichste und umstrittenste, die mir in meiner Blogger*innen-Zeit je begegnet ist.
Peter Süß: 1923 Endstation. Alles einsteigen!
Mit »1923 Endstation. Alles einsteigen!« nimmt der Buch-, Drehbuch- und Theaterautor Peter Süß seine Leserschaft mit auf eine Reise durch ein Jahr, das in den Schulbüchern eher einen kümmerlichen Platz einnimmt. Und doch läuft das Krisenfass der jungen Weimarer Republik in diesem Jahr über.
Laurence Dreyfus: Parsifals Verführung
Als Richard Wagner 1879 »Parsifal« beendete, bekam er von Bayerns König Ludwig II. das Münchener Orchester unter der Leitung des Chefdirigenten Hermann Levi für die Uraufführung angeboten. Wagner sah nur eine Hürde: »Ungetauft darf er den ›Parsifal‹ nicht dirigieren.«
Esther Schüttpelz: Ohne mich
Die namenlose Ich-Erzählerin in Esther Schüttpelz‘ Romandebüt »Ohne mich« meint von sich, »ein interessantes Hybrid zwischen kapitalistischem Arschloch und durchsetzungsstarker Zukunftsfrau« zu sein. Sie heiratet mit Mitte Zwanzig, weil es sich verwegen und gut anfühlt. Kurze Zeit später trennt sie sich wieder. Nun sucht sie nicht nur nach den Ursachen für ihr Scheitern, sondern auch nach einem Plan für die Zukunft.
Brigitte Reimann: Die Geschwister
Am 20. Februar 2023 jährte sich der Todestag von Brigitte Reimann zum fünfzigsten Mal. Am 21.Juli 2023 würde sie neunzig Jahre alt werden. Die Neuausgabe ihrer 1963 erstmals publizierten und 1969 mit sprachlichen und stilistischen Überarbeitungen erschienenen Erzählung »Die Geschwister« noch einmal zu lesen, hat mich deswegen sehr gereizt.
Andreas Zwengel: Nützliche Idioten
Mit der Herstellung von Spielzeug lässt sich viel Geld verdienen. Wenige Großkonzerne teilen sich den Markt und verteidigen ihr Terrain mit (fast) allen Mitteln. Dass es regelmäßig zu Machtkämpfen kommt, lässt sich nachvollziehen. In seinem Roman »Nützliche Idioten« richtet Andreas Zwengel seinen Spot auf diese Branche.
Bertolt Brecht: O die unerhörten Möglichkeiten
Am 10. Februar 2023 wäre Bertolt Brecht 125 Jahre alt geworden. Das war für die Büchergilde Gutenberg Anlass genug, sein Schaffen mit einem Band ausgewählter Gedichte zu würdigen. »O die unerhörten Möglichkeiten« lautet der Titel des Buches. Wen, wenn nicht dazu den langjährigen Verleger von Suhrkamp und Insel, Günter Berg, mit ins Boot holen?
Charles Lewinsky: Sein Sohn
Der französische König Louis-Philippe I. (1773 – 1850) und die Köchin Marianne Banzori hatten ein gemeinsames Kind, dessen Geburt 1794 in Mailand als recht unsanft beschrieben wird. (…) Der kleine Louis wird gleich nach seiner Geburt in ein Waisenhaus gegeben. Mehr ist über ihn geschichtlich nicht überliefert. Der erfundenen Lebensgeschichte von Louis Chabos kann man in Charles Lewinskys Roman »Sein Sohn«, 2022 bei Diogenes erschienen, nachspüren.
Celeste Ng: Unsre verschwundenen Herzen
In den USA, aber auch in anderen Ländern wurden und werden immer noch Kinder von ihren Familien getrennt. (…) Zum Beispiel an der mexikanischen Grenze. In ihrem aktuellen Roman »Unsre verschwunden Herzen«, erschienen bei dtv, lenkt die amerikanische Autorin Celeste Ng unsere Aufmerksamkeit eindringlich auf diese Thematik und den damit einhergehenden Repressalien und Folgen.
Jutta Voigt: Wilde Mutter, ferner Vater
In ihrem aktuellen Buch »Wilde Mutter, ferner Vater«, erschienen im Aufbau Verlag, lässt Jutta Voigt ihr Leben wie einen Film an sich vorüberziehen. Statt einer Autobiografie entdeckt man einen Lebensroman, der es in sich hat. Er spiegelt eine leidenschaftliche Frau, deren Lebenslust und -begeisterung aus jeder Zeile dringt.
Karine Tuil: Diese eine Entscheidung
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Untersuchungsrichterin Alma Revel, die in der Abteilung für Terrorismusabwehr im Pariser Justizpalast arbeitet. Sie verhört Terrorverdächtige, schaut sich Beweismaterial an und ordnet es ein, befragt Angehörige von Tätern und Verdächtigen und spricht mit Angehörigen von Opfern. (…) Während der Lektüre werden unweigerlich die Bilder der Anschläge auf Charlie Hebdo oder im Bataclan 2015 wieder lebendig.
Claude McKay: Banana Bottom
Der jamaikanische Autor Festus Claudius »Claude« McKay gehört zu den frühesten Vertretern der Harlem Renaissance. (…) In seinen Romanen und Kurzgeschichten thematisierte er das Leben der notleidenden Bevölkerung in seinem Heimatland und in New York und verarbeitete seine eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung und Armut.
Michael Kumpfmüller: Mischa und der Meister
In der Vergangenheit setzte sich der Autor Michael Kumpfmüller in seinen Romanen mit berühmten Kolleg*innen auseinander – in »Die Herrlichkeit des Lebens« schwor er das letzte Lebensjahr von Franz Kafka herauf, in »Ach, Virginia« schuf er ein literarisches Porträt über Virginia Woolf auf kleinstem Raum. Sein aktueller Roman »Mischa und der Meister« ist nicht nur eine Hommage an den russischen Schriftsteller Michail Afanassjewitsch Bulgakow, sondern auch an die gesamte russische Literatur.
Katharina Morello: Wolf werden. Eine afghanische Lebensgeschichte
Manche Biografien sind so bedeutsam, dass sie erzählt werden müssen. Neben den Grundpfeilern unseres sozialen Zusammenlebens finden wir darin einen reichen Schatz an sozial-psychologischen Facetten. In ihrem Buch »Wolf werden. Eine afghanische Lebensgeschichte« hat Katharina Morello einen solchen bemerkenswerten Lebenslauf aufgeschrieben.
Saša Stanišić in Magdeburg
Als ich vor einigen Wochen bei Facebook las, dass der Autor Saša Stanišić zu einer Lesung mit seinem Buch »Herkunft« nach Magdeburg kommt, habe ich mich riesig gefreut und sofort eine Eintrittskarte gekauft. Wann kommt schon mal ein so bekannter Schriftsteller in unsere Landeshauptstadt und ich kann hingehen …
Till Burgwächter, Hardy Crueger: Braunschweig’sche Verbrechen
Das Buch »Braunschweig‘sche Verbrechen« enthält von Till Burgwächter und Hardy Crueger sorgfältig recherchierte und frei wiedergegebene echte Kriminalfälle aus Braunschweig, die es nicht in die Boulevardmedien geschafft haben. Der Band wurde von Karsten Weyershausen liebevoll und mit einem Augenzwinkern illustriert.