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Matthias Bosenick

Baujahr 1972, hauptberuflich Verwaltungsangestellter, nebenberuflich Journalist. Lebt in Braunschweig. Veröffentlichungen im Buchbauer-Verlag und in Anthologien. Web: www.krautnick.de
Peter Richter: 89/90

Peter Richter: 89/90

Es braucht ein wenig, um in »89/90« von Peter Richter hineinzufinden, aber wenn es dann erst seinen durch die historischen Ereignisse begründeten und mit Humor garnierten Sog entwickelt, mag man es nicht mehr aus der Hand legen – bis es allerdings, ebenfalls aus historischen Gründen, unbequem, erschütternd und ernüchternd wird.

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Gerhard Branstner: Der Sternenkavalier – Eine Utopie

Gerhard Branstner: Der Sternenkavalier – Eine Utopie

Humor, Philosophie und Zukunftsgeschichten waren die Kernthemen von Gerhard Branstner aus der DDR. In seinem 1976 erschienenen Buch »Der Sternenkavalier« kommt alles zusammen: Der überhebliche Wissenschafts-Großmeister Eto Schik macht sich mit seinem eher pragmatisch veranlagten Assistenten As Nap auf den Weg ins All, um das Universum nach ästhetischen Gesichtspunkten umzugestalten.

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Luz, Despentes: Vernon Subutex

Luz, Despentes: Vernon Subutex

Ein Brett in jeder Hinsicht ist die erste Graphic-Novel-Umsetzung von Virginie Despentes‘ Roman-Tryptichon »Vernon Subutex«: Inhaltlich vielschichtig, tiefschürfend und umwerfend, physisch großformatig und tonnenschwer. (…) Ein philosophischer, emotional aufwühlender Genuss!

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Robert Harris: Vergeltung

Robert Harris: Vergeltung

Die Corona-Zeit zwang so viele Kulturschaffende dazu, von ihren gewohnten Pfaden abzuweichen. (…) Robert Harris etwa wälzte Geschichtsbücher zum Thema V2 und verfasste einen wertvollen Überblick über die von den Nazis nach ihrem eigentlich längst erfolgten Niedergang konzipierte Vergeltungswaffe.

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Haruki Murakami: Erste Person Singular

Haruki Murakami: Erste Person Singular

Das Vergnügen mit »Erste Person Singular« ist kurzweilig, aber auch kurz. Die große Druckschrift lässt es zu, das nicht eben dicke Büchlein schnell durchzulesen, doch sei davon abgeraten: Es könnte sein, dass man die wundervollen Einfälle Murakamis und seine Sprache beiläufig überfliegt.

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Mikael Niemi: Wie man einen Bären kocht

Mikael Niemi: Wie man einen Bären kocht

Auf eine poetisch erzählte Weise kombiniert Mikael Niemi für »Wie man einen Bären kocht« verschiedene Genres: Whodunnit-Krimi, Historienroman, Liebesgeschichte, religiöses Traktat, Sittengemälde, wissenschaftliche Abhandlung, blutiger Thriller.

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Hanco Kolk: Tulpen aus Istanbul

Hanco Kolk: Tulpen aus Istanbul

Obskure Figuren, Action, Witz, Dynamik, klare Linie, hier ist alles drin, was man sich von einem Spirou-Abenteuer erhofft: Der Niederländer Hanco Kolk liefert einen Spezialband der Spezialreihe von Spirou & Fantasio, der so gut gelungen ist, dass man sich beinahe wünschen würde, er übernähme die Hauptreihe dieser Comicserie.

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Tom Sharpe: Lauter Irre

Tom Sharpe: Lauter Irre

Für sein vorletztes Buch vor seinem Tod, der vor ziemlich exakt zehn Jahren eintrat, ging der britische Autor Tom Sharpe mit seinem eigenen Baukastensystem, nach dem er üblicherweise seine schwarzhumorigen gesellschaftskritischen Romane verfasste, reichlich schludrig um.

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Peter Høeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Peter Høeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Interessant ist 30 Jahre später, wie Høeg die Politik Dänemarks im Umgang mit seiner Kolonie Grönlands kritisch darstellt; bis heute ein brisantes Thema im Lande. Ebenfalls aufschlussreich ist, sich in ein Kopenhagen von 1992 hineinzuversetzen, das es heute teilweise nicht mehr gibt: Die beschriebene dunkle Hafenromantik am Sydhavn etwa ist längst nicht mehr existent, so mit hässlichen architektonischen Unfällen, wie die Gegend inzwischen zugebaut ist.

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Kathrin Lange: 40 Stunden

Kathrin Lange: 40 Stunden

Kurzweilig und fluffig gestaltet die niedersächsische Autorin Kathrin Lange ihr Thriller-Debüt, in dem sie zwar das von Skandinavien aus etablierte Genre-Setting einhält, aber nach ihren eigenen Regeln anwendet: Ja, der Ermittler hat eine schwere Bürde zu tragen, aber der Lesespaß leidet darunter nicht.

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Anette Hinrichs: Nordlicht – Die Spur des Mörders

Anette Hinrichs: Nordlicht – Die Spur des Mörders

Der Fall selbst ist ja eigentlich ganz gut konstruiert, aber sprachlich ist das hier eine entsetzliche Frechheit, ein Krimi, wie es sich ein des Schreibens unkundiger Leser vorstellt, dass er geschrieben sein müsste, ohne eigenen Stil, ohne Fantasie, nach dem Baukastenprinzip für das, was Leute, die am liebsten »alles im Radio« hören, als »gutes Buch« bezeichnen.

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Leonie Swann: Glennkill

Leonie Swann: Glennkill

Wer nach über 15 Jahren doch noch den Mut fasst, sich »Glennkill« von Leonie Swann durchzulesen, wird mit einem schwarzumorig-lustigen, poetisch-assoziativen und gut recherchierten Schafskrimi überrascht. Fabelhaft löst eine Herde Schafe den Fall ihres ermordeten Schäfers und trägt dabei spannend und aufschlussreich unerwartete Fakten über den Toten, die Dorfbewohner und einige Herdenmitglieder zusammen. Macht Bock!

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Robert Harris: Der zweite Schlaf

Robert Harris: Der zweite Schlaf

Dieses Buch sollte man dringendst zu lesen beginnen, ohne etwas darüber zu wissen, dann wirkt nämlich der recht frühe Twist umso besser. Wer sich davon indes packen lässt, den enttäuscht Robert Harris jedoch auf Strecke: Aus der höchst spannenden Ausgangslage mit verbotener Archäologie in einem repressiven mittelalterlichen Kirchenstaat macht er eine emotionslose Dreiecksgeschichte mit erdrutschartig hingeschludertem Schluss.

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Terry Pratchett & Stephen Baxter: Die lange Erde

Terry Pratchett & Stephen Baxter: Die lange Erde

Quantentheorie trifft Abenteuerroman: Hier ist alles drin, was das Herz begehrt, Wildwest-Siedlertrecks, Zukunftstechnologie, »Lange Erde« genannte Parallelwelten, Meta- und Quantenphysik, Politwissenschaft und Soziologie, Fantasy, Polizeiaction, Steampunk und, glücklicherweise nur angedeutet, eine Art Romanze.

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Arto Paasilinna: Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle

Arto Paasilinna: Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle

Lakonisch, passiv und betulich wirkt der Schreibstil Arto Paasilinnas in seinem Roman »Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle«, und genau damit erzeugt der Finne einen Bruch zum absurden Inhalt, der alles andere als gewöhnlich ist. Aus dieser Fallhöhe berichtet er beinahe naiv von zwei Erfindern, die mit einer eigensinnigen Gebetsmühle im Schlepptau nichts weniger als die Welt verändern.

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Wolf Haas: Junger Mann

Wolf Haas: Junger Mann

Wolf Haas kann mehr als nur den Brenner, und »Junger Mann« ist sein vierter literarischer Ausflug jenseits des österreichisch-schwarzhumorigen Ermittlers. Während man sofort von Haas‘ typischem und einzigartigen Schreibstil gefesselt ist, braucht es jedoch einige...

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