Genreliteratur
Frauke Buchholz: Skalpjagd
Es ist der dritte Fall für Ted Garner. Er ist auf einem Kongress in Vancouver. Abends an der Hotelbar wird er von einer Psychologin angesprochen. Sie überredet ihn, mit ihr an einer Zeremonie der Indigenen teilzunehmen. Es wird dort eine halluzinogene Droge verabreicht. Als Garner nach einem Trip wieder zu sich kommt, findet er neben sich die Psychologin tot vor.
Joachim B. Schmidt: Kalmann und der schlafende Berg
In seinem ersten Roman über Kalmann Óðinsson ließ uns der Autor Joachim B. Schmidt die Welt aus der Sicht eines jungen Mannes betrachten, die einerseits einem arglosen Kind gleicht, andererseits jedoch verblüffend klug und besonnen wirkt. In der Fortsetzung »Kalmann und der schlafende Berg« gelingt es ihm erneut, eine ebenso berührende wie feinfühlige Geschichte zu erzählen.
Ingvar Ambjørnsen: Echo eines Freundes
»Echo eines Freundes« ist der fünfte Roman um den holprigen Helden Elling. Ingvar Ambjørnsen lässt uns tief in das Leben und die Gedankenwelt Ellings eintauchen, der die Menschen um sich herum oft besser durchschaut, als sich selbst. Dabei fordert der Autor den Lesenden durch schnelle Perspektivwechsel einiges an Aufmerksamkeit ab.
Florian Wacker: Die Spur der Aale
Die Polizei in Frankfurt muss einen Leichenfund im Main aufklären. Bei dem Toten handelt es sich um den Zollfahnder Lars Mathiessen. Der hatte zuvor mehrfach versucht, Kontakt zur Staatsanwältin vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte, Greta Vogelsang, aufzunehmen.
Elly Conway: Argylle
Superspion Argylle leistet sich ein Wettrennen mit dem russischen Milliardär Federov um das legendäre Bernsteinzimmer. So ließe sich die Handlung des Buches zusammenfassen, gäbe es nicht auch noch den dazugehörigen Kinofilm. Dort wird eine Autorin in eine ihrer Geschichten verwickelt.
Patrick van Odijk: Der falsche Vermeer
»Der falsche Vermeer« ist ein feinsinniger Kriminalroman, der auf beeindruckende Weise ein Lebensgefühl aus vergangenen Zeiten vermittelt und mit vielen Spannungsmomenten aufwartet. Basierend auf einer wahren Begebenheit wird hier einer der größten Kunstskandale der Nachkriegszeit gekonnt in eine fiktive Geschichte umgewandelt.
Jakub Żulczyk: Geblendet von der Nacht
Jakub Żulczyk gehört zu den beliebtesten jungen polnischen Autoren der Gegenwart. Im Jahr 2022 hat der KATAPULT–Verlag seinen 2014 erschienenen Bestseller »Ślepnąc od świateł« (»Geblendet von der Nacht«) herausgebracht, der für den Paszport Polityki Award (seit 1993 durch das politische Wochenmagazin Polityka verliehener polnischer Kulturpreis) nominiert war.
Tore Kvæven: Eisiges Land
Tore Kvævens Roman beginnt im Jahre 1293. Er erzählt die Geschichte des jungen Arnar Vihljamsson. Der versucht trotz der strengen Ordnung, der Hierarchien und der alten Gesetze der Kolonie – in der unter anderem Land-, Jagd- und Fischereirechte geregelt sind – die Ideen seines Lebens um- und durchzusetzen.
Jan Costin Wagner: Einer von den Guten
Ein glücklich verheirateter Vater einer Teenagerin, der die Ermittlungen gegen einen Pädophilenring leitet und selbst seine pädophilen Neigungen auslebt? Jan Costin Wagners Figur ist die widersprüchlichste und umstrittenste, die mir in meiner Blogger*innen-Zeit je begegnet ist.
Stephen King: Holly
Es gibt in dem neuen Roman von Stephen King keinerlei phantastische Elemente und man könnte ihn komplett dem Krimi-Genre zuordnen. Aber in weiten Teilen ist es auch ein Gesellschaftsroman. Nicht nur wegen der Bezüge zu Corona, sondern auch durch die Thematisierung von Alltagsrassismus und Polizeigewalt in den Staaten …
Sin Blaché & Helen Macdonald: Prophet
Das größte Rätsel an diesem Buch ist das Buch selbst. Die Handlung reicht gerade mal so für eine Kurzgeschichte und trotzdem blieb ich 520 Seiten lang dran. Weshalb, das kann ich nicht erklären. Ehrlich.
Tom De Haven: It’s Superman!
»Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay« hat die Welt der Comics salonfähig gemacht. Doch während Michael Chabon damit einen Weltbestseller landen konnte, ging Tom De Haven leer aus. Dabei muss sich De Haven hinter seinem jüngeren Kollegen aus Berkeley nicht verstecken.
Mikael Niemi: Wie man einen Bären kocht
Auf eine poetisch erzählte Weise kombiniert Mikael Niemi für »Wie man einen Bären kocht« verschiedene Genres: Whodunnit-Krimi, Historienroman, Liebesgeschichte, religiöses Traktat, Sittengemälde, wissenschaftliche Abhandlung, blutiger Thriller.
Blake Crouch: Upgrade
»Upgrade« von Blake Crouch ist spannende Unterhaltung, die ihren Zweck erfüllt. Aber das ist dieses Mal leider auch alles. Kein Satz in dem Buch, den man zweimal lesen müsste oder möchte. Die starke Grundidee wird nur in Form arg konventioneller Agenten-Action abgehandelt.
Andreas Zwengel: Nützliche Idioten
Mit der Herstellung von Spielzeug lässt sich viel Geld verdienen. Wenige Großkonzerne teilen sich den Markt und verteidigen ihr Terrain mit (fast) allen Mitteln. Dass es regelmäßig zu Machtkämpfen kommt, lässt sich nachvollziehen. In seinem Roman »Nützliche Idioten« richtet Andreas Zwengel seinen Spot auf diese Branche.
Tom Rob Smith: Kälte
»Kälte« von Tom Rob Smith ist ein Pageturner im wahrsten Wortsinn, weil man einfach erfahren muss, wie es weitergeht und was hinter den Ereignissen am Anfang steckt. Die Handlung ist sprunghaft und fertigt Storyentwicklungen in wenigen Sätzen ab, was aber sehr reizvoll ist.
Hardy Crueger: Der Flussmann
Hardy Crueger spielt in seinem neuen Buch virtuos mit unseren Erwartungen. Während man am Anfang mitleidet, wenn die polizeiliche Untersuchung nur quälend langsam vorangeht und die Protagonistin vor Kummer verzweifelt, nimmt der Roman unmerklich Fahrt auf und wird am Ende zu einem furiosen Thriller.
Max Barry: Die 22 Tode der Madison May
Spätestens mit dem mehrfachen Oscar-Gewinner »Everything Everywhere All at Once« sind Multiversen in der Popkultur angekommen. Max Barry findet hier einen gelungenen Ansatz für seine Serienkillergeschichte »Die 22 Tode der Madison May«. Solide Unterhaltung, die nicht enttäuscht.