»Echo eines Freundes« ist der fünfte Roman um den holprigen Helden Elling. Ingvar Ambjørnsen lässt uns tief in das Leben und die Gedankenwelt Ellings eintauchen, der die Menschen um sich herum oft besser durchschaut, als sich selbst. Dabei fordert der Autor den Lesenden durch schnelle Perspektivwechsel einiges an Aufmerksamkeit ab.
Alle Beiträge von
Hardy Crueger
Tore Kvæven: Eisiges Land
Tore Kvævens Roman beginnt im Jahre 1293. Er erzählt die Geschichte des jungen Arnar Vihljamsson. Der versucht trotz der strengen Ordnung, der Hierarchien und der alten Gesetze der Kolonie – in der unter anderem Land-, Jagd- und Fischereirechte geregelt sind – die Ideen seines Lebens um- und durchzusetzen.
Jo Nesbø: Blutmond
Harry Hole nimmt den etwas kuriosen, aber hochdotierten Auftrag an, mit Geld eine Frau in den USA aus den Fängen skrupelloser Geldeintreiber zu befreien. In zehn Tagen muss er den Fall gelöst haben, sonst wird sie umgebracht. Eine etwas plumpe und trotz der Dekoration sichtbar konstruierte Dramaturgie, um Tempo in die Story zu bringen. Aber sie funktioniert …
Mats Strandberg: Das Heim
»Das Heim« ist ein toller Roman und bestätigt einmal mehr die Theorie: Schreibe einen ernsten Roman über ein ernstes Thema und du wirst nur wenige LeserInnen finden; schreibe einen Horror- oder Kriminalroman über ein ernstes Thema, dann werden es sehr viel mehr sein.
Franzobel: Das Floß der Medusa
Ende Juni 1816 bricht eine kleine Flotte von Frankreich auf, um koloniale Gebiete im Senegal und in Gambia nach dem Sturz Napoleons wieder für die französische Krone in Besitz zu nehmen. Geführt wird das Geschwader von dem total unfähigen, aber adeligen Kapitän des Flaggschiffes Medusa, der damit seine erste Seereise absolviert.
Dmitry Glukhovsky: Text
Schmuddelige Moskauer Tristesse im tiefen Herbst 2016: »Über den dritten Verkehrsring wälzten sich Millionen von Autos, die Scheinwerfer brannten auch bei Tageslicht, in der Luft hing der Reifendreck, aus den Unterführungen quollen die Menschen, Moskau quirlte,...
Martin Beyer: Und ich war da
Der Vater hat nie zu uns gesagt: »Es ist gut!«; wir waren niemals fertig, und niemals war das, was wir taten, nach seinen Maßstäben genug. Einen Erfolg genießen, zu ruhen, all das kann ich bis heute nur sehr schlecht - der Vater konnte es überhaupt nicht. (...) Diese...
Marcus Imbsweiler: Fjørdmusik
»Ob es eine gute Probe ist, weiß ich nicht, es ist auf jeden Fall eine ereignisreiche. Irgendwann will Puppe noch mal eine Stelle aus dem ersten Satz hören, den Übergang von der langen Solopassage zum folgenden Abschnitt. Irina stürzt sich also in ihre...
Franz Simon Meyer: Die ganze Geschichte meines gleichgültigen Lebens
»Die Wüsten von Afrika, die seit dem 16ten Jahrhunderte keinen Schnee mehr gesehen, waren schuhhoch damit bedeckt und die Bewohner von Bordeaux, von Toledo und von Sevilla hatten das seltene Vergnügen, auf den erstarrten Fluten der Garonne, des Tajo ... sich im...
John le Carré: Das Vermächtnis der Spione
Folgendes ist eine nach besten Wissen und Gewissen verfasste, wahrheitsgetreue Darstellung meiner Rolle in der britischen Operation mit dem Codenamen WINDFALL, die Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre gegen das ostdeutsche Ministerium für Staatssicherheit...
Ingvar Ambjørnsen: Aus dem Feuer
»Gott liest keine Romane, hat Axel Jensen gesagt. Aber das stimmt nicht. Gott liebt den guten Kriminalroman, wo die Ordnung aus dem Chaos entsteht, und wo der Schuldige am Ende zur Verantwortung gezogen wird. Und hier, meine Damen, sind wir beim zweiten Prost des...
Thorsten Nesch: Als sich Gott das Leben nahm
In einem Berliner Hinterhof passieren seltsame Dinge. Mitten in einen knacke heißen Sommertag hinein klatscht ein Mann auf das vertrocknete Gras der Beton-Rabatte. Der Tod des Mannes wird von mehreren Hausbewohnern beobachtet. Es wird versucht Hilfe zu holen, aber...
Zoran Drvenkar: Du
Ragnar Leo beugt sich über Oskar und schüttelt ihn. Keine Reaktion. Leo schlägt ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Einmal, zweimal und weicht zurück. Es passt nicht zu ihm. Wenn Leo zurückweicht, gibt es ein Problem. Du reagierst sofort. Deine Körperfunktionen...
Ingvar Ambjørnsen: Den Oridongo hinauf
Ist es überhaupt möglich, sich vorzustellen, dass Frauen es auch so treiben? Ich weiß nicht. Ich werde es nie erfahren. Eine Frau, die von einem starken und liebevollen Mann auf den Felsen gezogen wird, so wie ich als Mann von einer starken und wunderbaren Frau an...
Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin
Salman Rushdie, der Geschichtenerzähler zwischen Orient und Okzident. Herrlich fabulös und farbenprächtig kommt er in langen, manchmal schwer zu folgenden, weil verschlungenen Sätzen daher wie ein zahnloser, turbantragender Märchenerzähler, im gestreiften Kaftan,...
Anna Enquist: Letzte Reise
Natürlich, dachte sie, die Akademie, die Marine, das komplette königliche Haus, ein jeder muss sofort in Kenntnis gesetzt werden, damit sie fein trauern können, alle zusammen. Mein Mann ist schließlich öffentlicher Besitz und wird vom Königreich bezahlt. Wurde...
Cormac McCarthy: Verlorene
Die USA in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der junge Suttree lebt auf einem heruntergekommenen Hausboot auf dem Fluss Tennessee bei Knoxville im gleichnamigen Bundesstaat. Das bisschen Geld, das er braucht, verdient er sich mit Fischen, die er an...
Åsa Larsson: Bis dein Zorn sich legt
Der Geist der Ermordeten schwebt über den Dingen. Hjalmar Krekula ist wach. Er steht auf seinem Hofplatz wie ein sommerfetter Bär. Gekleidet nur in lange Unterhose und T-Shirt. Zwei Raben sitzen auf seinem Dach. Sie stoßen ihre schnarrenden Laute aus. Hjalmar...