Über 500 Buchvorstellungen haben wir in 10 Jahren wortmax zusammengetragen. Das Jubiläum wollen wir zum Anlass nehmen, die meistbeachteten Artikel unseres Blogs aufzulisten. Wobei wir natürlich zwischen Klicks und Lesedauer unterscheiden (müssen). Denn nicht jeder Seitenaufruf bedeutet, dass der Text auch aufmerksam gelesen wurde. Überraschend ist dennoch, dass sich unsere zwei Top-25-Listen nach Klicks und Lesedauer sehr unterscheiden. Nur sechs Bücher sind in beiden Rankings zu finden. Unsere Hitliste, bei der wir die Lesedauer berücksichtigt haben, findet Ihr hier.

Hier unsere Top 25 nach Klicks (Stand: 31. Juli 2017). Obwohl in diesem Ranking eher Faktoren wie Suchbegriffe und Bots eine Rolle spielen: Es ist, wie Ihr anhand der Kurzbeschreibungen erkennen könnt, eine großartige, höchst abwechslungsreiche Liste mit wunderschönen Buchempfehlungen geworden. Wir starten von hinten. Let’s go!


PLATZ 25
Jim Dodge: Die Kunst des Verschwindens
Vorgestellt von Andreas am 14. Oktober 2007

»Die Kunst des Verschwindens« ist eine Art Hippie-Western, der in einer selbstgeschaffenen Welt jenseits der technologisch überwachten Zivilisation (Stand 1989) spielt. Randvoll mit kindischen Absurditäten, überzeichneten Figuren und unglaubwürdigen Wendungen. (…) Etwas für »große Jungs«, die zu viel Popkultur abbekommen haben, Verschwörungstheorien und exzentrische Figuren mögen, Tom Robbins lesen, ein Faible für Pulp-Unterhaltung pflegen, sich eine gehörige Portion Infantilität bewahrt haben und in ihrem gezähmten Herzen immer noch Rebellen und Abenteurer sind.


PLATZ 24
Stephen King: Der Anschlag
Vorgestellt von Andreas am 23. April 2012

»Der Anschlag« ist ein Thriller und vor allem ein historischer Roman, denn er spielt zum größten Teil in den Jahren 1958 bis 1963. Detailreich lässt King diese Epoche wiederauferstehen und sein Protagonist erlebt anfangs eine Zeit wie im Paradies. Alles ist leuchtender, sauberer, unschuldiger und schmeckt besser. Aber nach und nach offenbaren sich ihm auch die Schattenseiten dieser Zeit: die Rassentrennung, die Kommunistenhetze und die allgegenwärtige Angst vor einem Atomkrieg.


PLATZ 23
Daniel Kehlmann: Ruhm
Vorgestellt von Andreas am 25. Oktober 2009

Das Hörbuch »Ruhm« besteht aus neun Kurzgeschichten, die auf unnachahmliche Weise ineinander verzahnt sind. (…) Man bedauert es, wenn eine Geschichte endet und man einer anderen Figur folgen muss, doch schon nach kurzer Zeit hat einen die nächste Geschichte bereits wieder genauso gefesselt. Die Geschichten sind virtuos miteinander verbunden, Ereignisse in einer Geschichte haben Auswirkungen auf andere Geschichten. (…) Das macht einen ungeheuren Spaß.


PLATZ 22
Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
Vorgestellt von Andreas am 3. Februar 2014

Vor 33 Jahren verschwand in dem kleinen Städtchen Aurora die fünfzehnjährige Nola. Als bei Gartenarbeiten auf dem Grundstück des berühmten Schriftstellers Harry Quebert ihr Skelett gefunden wird, ist dies der Beginn eines gewaltigen Skandals. (…) »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« ist genauso ein Gesellschaftsroman wie ein Kriminalroman und ein Buch über das Schreiben und das Leben als Schriftsteller. Vor allem ist es aber nicht weniger als ein großartiger Unterhaltungsroman.


PLATZ 21
Harry Crews: Der Fluch
Vorgestellt von Andreas am 19. Oktober 2008

»Der Fluch« zeigt die Gesellschaft ganz unten: ungeschönt, unsentimental, aber immer wieder anrührend. Da ist ganz viel Bukowski drin, zugleich erinnert Marvins Beziehung zu Hester an Philippe Djians »Betty Blue«. Die bloße Zahl der Schicksalsschläge, die Protagonist Marvin ertragen muss, wirkt vielleicht etwas übertrieben und weniger hätten es sicher auch getan, ohne seine Leistung im täglichen Überlebenskampf zu schmälern. Andererseits sind viele tragische und/oder komische Szenen damit verbunden, von denen man keine einzige missen möchte.


PLATZ 20
Anthony Kiedis: Scar Tissue
Vorgestellt von Oliver am 22. August 2011

Glücklicherweise ist »Scar Tissue« kein Requiem auf einen Rockstar, sondern ein Buch, das gut 500 Seiten starken Stoff abliefert, in dem der Sänger und Songschreiber der Red Hot Chili Peppers detailliert schildert, wie seine zahlreichen seelischen und auch physischen Narben ihn zu dem machen, was er heute ist. Schon mit dem Beginn seiner frühesten Jugend startet Kiedis mit tatkräftiger Unterstützung seines Vaters seine Drogenkarriere, die ihn im weiteren Verlauf seiner außergewöhnlichen Karriere als Musiker immer begleitet hat.


PLATZ 19
Wolfgang Herrndorf: Tschick
Vorgestellt von Andreas am 14. November 2011

»Tschick« war ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum. Zu recht, wie man nach der Lektüre feststellen kann. Es gibt an diesem Buch so vieles zu loben: Die Handlung ist gleichzeitig spannend, kurzweilig und anrührend. Als Helden werden zwei Außenseiter portraitiert, die in der heutigen Gesellschaft so exotisch oder selten gar nicht sind und die man sofort ins Herz schließt. Am herrlichsten sind allerdings die Dialoge. (…) Schon jetzt ein Jugendbuchklassiker.


PLATZ 18
Rudyard Kipling: Über Bord
Vorgestellt von Renate am 14. Dezember 2015

Harvey Cheyne ist der Erbe eines Millionenvermögens. Seinem Vater gehören Eisenbahnen, Bergwerke und Wälder. Er ist verwöhnt, überaus privilegiert und verzogen. Wie kann sich so ein Mensch entwickeln? Rudyard Kipling gibt die Antwort darauf in seinem Bildungsroman »Über Bord«, höchst rasant und mit scharfem Sachverständnis, dass man sich beinahe in einem aktuellen Action-Thriller wähnt. Gut, dass die Edition Büchergilde dieser beliebten Geschichte (…) eine besonders edle Ausgabe gewidmet hat.


PLATZ 17
Frank Wedekind: Frühlings Erwachen
Vorgestellt von Renate am 14. Dezember 2015

Anlässlich des 150. Geburtstages von Frank Wedekind hat der Kunstanstifter Verlag das Jugend-Drama »Frühlings Erwachen« erstmals als illustriertes Buch herausgebracht. Die junge aus Thüringen stammende Künstlerin Roberta Bergmann übernahm die Buchgestaltung und Illustration. Ihr ist damit ein Coup gelungen, der sich auf den ersten Blick den klassischen Dramen verpflichtet fühlt, zugleich jedoch jung und extravagant wirkt. Die ausdrucksvollen Bilder in eher gedeckten Farben ziehen den Betrachter geradezu in die Zeit des Jugendstils.


PLATZ 16
Christopher Buckley: Hohes Gericht
Vorgestellt von Andreas am 11. August 2014

»Barbara Salesch übernimmt den Vorsitz beim Bundesverfassungsgericht« wäre wohl hierzulande das entsprechende Szenario. Buckley schildert den Obersten Gerichtshof als ein Sammelbecken für Paradiesvögel und Exzentriker, das von einem texanischen Cowgirl im Richteramt aufgemischt wird. (…) Buckley verfasste bereits die brillanten Satiren »Danke, dass Sie hier rauchen« und »Kleine grüne Männchen«. Auch in diesem Buch gelingen ihm wieder witzige und intelligente Dialoge in einer aberwitzigen Handlung, die allerdings (leider) nie unrealistisch wirkt.


PLATZ 15
Ernst Friedrich: Krieg dem Kriege
Vorgestellt von Holger am 31. März 2014

»Krieg dem Kriege« ist in erster Linie ein Bildband. Die Fotos zeigen vom Ersten Weltkrieg verwüstete Landschaften, Giftgaseinsätze, Hinrichtungen, Leichenberge, massenweise verstümmelte und geschändete Körper sowie jede Menge Soldaten, denen die Gesichter fehlen: weggeschossen, weggesprengt oder auf eine andere brutale Weise entstellt. Es sind grausame Bilder. Sie verstören, auch in heutiger Zeit noch, in der wir glauben, durch die Kriegsbilder aus aller Welt immun gegen schockierende Aufnahmen wie diese zu sein.


PLATZ 14
Nickolas Butler: Shotgun Lovesongs
Vorgestellt von Andreas am 28. Juli 2014

Die Werbezeile für das Buch zählt schon alle dramaturgischen Höhepunkte auf: »Drei Hochzeiten, zwei Scheidungen, ein Beinschuss und Lieder von der Liebe«. Trotzdem muss man hier keinen Spoiler-Alarm geben, denn in diesem Buch zählt nicht das Was, sondern das Wie. »Shotgun Lovesongs« ist im besten Sinne unspektakulär. Große Katastrophen bleiben aus, aber das macht die Protagonisten nur menschlicher und auch überzeugender. Sie müssen sich mit Alltagsproblemen herumschlagen, die die meisten Leser kennen.


PLATZ 13
John Niven: Old School
Vorgestellt von Andreas am 4. Januar 2016

»Old School« ist eine Komödie der alten Schule und damit meine ich britischen Humor im Stil von Tom Sharpe, mit abstrusen Verwicklungen und Verstümmelungen im männlichen Genitalbereich. Kritisch anzumerken wäre nur, dass das Buch seinen Höhepunkt schon etwas zu früh erreicht. Trotzdem ein sehr empfehlenswertes Buch, das die Fangemeinde von John Niven in Deutschland erfreuen und vergrößern wird.


PLATZ 12
Nick Harkaway: Tigerman
Vorgestellt von Andreas am 31. August 2015

»Tigerman« ist Harkaways drittes Buch und der dritte Knaller in Folge. Dabei könnten seine Romane inhaltlich kaum unterschiedlicher sein. »Die gelöschte Welt« war ein postapokalyptischer SF-Roman, »Der goldene Schwarm« ein Mix aus Abenteuer-Gangster-Agenten- und Steampunk-Roman und nun diese Mischung aus einer Graham-Greene-Geschichte mit einem Batman-Comic. Es ist der unverwechselbare Stil des Autors, der sich in jedem Genre entfaltet.


PLATZ 11
T.C. Boyle: Hart auf hart
Vorgestellt von Holger am 2. Februar 2015

Es ist kennzeichnend für Boyles Romane und Kurzgeschichten, dass er die Menschen sehenden Leserauges ins offene Messer laufen lässt, sie scheitern lässt, an sich selbst – und an der Natur. Letzteres, das Scheitern an der Natur, zieht sich wie ein roter Faden durch Boyles Gesamtwerk. Und so nimmt es auch hier kein gutes Ende, für keinen der beteiligten Akteure. Nach der letzten Seite ist man beinahe froh darüber, dass es kam, wie es kommen musste. Denn (…) bis in den kleinsten Winkel der Geschichte hinein gibt es nicht eine Figur, die man in sein Herz schließen möchte.


PLATZ 10
Juli Zeh: Corpus Delicti. Ein Prozess
Vorgestellt von Mariel am 21. November 2016

Der Roman »Corpus Delicti« von Juli Zeh ist mehr als eine Warnung vor totalitären Systemen. Er appelliert an die Menschheit, nicht den Drang nach Freiheit und unabhängigen Entscheidungen zu verlieren und das kritische Denken nicht den anderen zu überlassen. Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung und dieses kann von niemandem übernommen werden. »Corpus Delicti« lässt sich leicht und schnell lesen und vermittelt gleichzeitig eine tiefgreifende Botschaft.


PLATZ 9
A.C. Weisbecker: Cosmic Banditos
Vorgestellt von Holger am 29. September 2007

In einer Leserkritik zu »Cosmic Banditos« heißt es, das Buch sei wie »Pulp Fiction«. Völlig unzutreffend ist der Vergleich nicht. Denn die von »Mr. Quarks« geplante Bandito-Schule für Physik und Kosmologie in Costa Rica erscheint einem auf den ersten Blick irgendwie nicht weniger konträr als die kaffeetantig plaudernden Killer in Tarantinos Kultfilm. Allerdings fliegt in »Cosmic Banditos« viel mehr durch die Luft. Man ist überrascht, wie viele Schießereien und Explosionen in einem 206 Seiten starken Buch untergebracht werden können.


PLATZ 8
Stewart o’Nan: Letzte Nacht
Vorgestellt von Andreas am 15. Juni 2008

Vier Tage vor Weihnachten öffnet Manny DeLeon zum letzten Mal vor der endgültigen Schließung die Filiale der Red-Lobster-Restaurantkette. Die melancholische Eröffnungsszene, in der er alle Maschinen und Geräte überprüft, immer im Bewusstsein, dieses Ritual zum letzten Mal durchzuführen, gibt die Grundstimmung des Buches vor. Als Film wäre »Letzte Nacht« einer jener bittersüßen Kleinstadtfilme, die mitten ins Herz treffen. Für die Verfilmung wünsche ich mir dann folgendes Ende: Die Kamera fährt sachte von den erleuchteten Fenstern rückwärts in die Dunkelheit, während die orchestrale Musik langsam verklingt und vom Einsatz eines Dylan-Songs abgelöst wird. Abspann.


PLATZ 7
Ambrose Bierce: Lügengeschichten
Vorgestellt von Holger am 10. September 2007

Bierce ist ein Klassiker, liest sich aber keinesfalls wie ein Klassiker (zumindest nicht in der hier vorliegenden Übersetzung). Beim Lesen seiner bizarren Kurzgeschichten, angereichert mit viel anarchischem Witz, wird einem schnell klar: Bierce war seiner Zeit weit voraus. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb sein Werk erst nach dem Zweiten Weltkrieg, also lange nach seinem Tod, größere, internationale Beachtung fand. Zu Lebzeiten blieb Ambrose Bierce nur die für seinen Humor typische Feststellung: »Mein Ruf als unbekannter Autor ist weltweit.«


PLATZ 6
William Faulkner: Wilde Palmen
Vorgestellt von Sabine am 7. Dezember 2015

Der Roman ist hauptsächlich wegen Faulkners Sprache ein Genuss zu lesen. Seine langen, abschweifenden Sätze, die er fast immer komisch konsequent zu Ende führt, haben ganz klar auch T. C. Boyle beeinflusst. Wem sie zu kompliziert zu lesen sind, hält Jens Jessen im Nachwort der Ausgabe fest, »ist für die moderne Literatur vielleicht überhaupt verloren«. Faulkner schafft es in »Wilde Palmen«, selbst die an sich banale und sicher nicht einzigartige Geschichte einer gescheiterten Liebe auf eine Art darzustellen, als ginge es um einen verlorenen Krieg.


PLATZ 5
Larry McMurtry: Lonesome Dove
Vorgestellt von Sabine am 21. Juni 2009

Larry McMurtrys Roman »Lonesome Dove« ist die Perfektion des sogenannten Trail-Drive-Westerns. Das bedeutet, die Handlung, zumindest die äußere, besteht darin, dass eine Herde Kühe von A nach B gebracht wird – in diesem Fall von Texas nach Montana. (…) In seinem Buch lässt McMurtry keinen Zweifel daran, dass die Wanderung mit der Kuhherde nur Selbstzweck oder Mittel zum Zweck ist: Seine Charaktere veranlassen sie allein aus dem Grund, weil sie etwas zu tun brauchen, etwas, das ihnen ein Ziel und eine Richtung vorgibt. Kurz gesagt ist »Lonesome Dove« eine gelungene Mischung aus einem selbstkritischen und einem nostalgischen Western, in dem sich Heldentum und Menschlichkeit, Verklärung und Realismus exakt die Waage halten.


PLATZ 4
Mrs. Stephen Fry: Darling, fesselst Du schon mal die Kinder
Vorgestellt von Andreas am 5. Januar 2015

Was wir bisher über Stephen Fry zu wissen glaubten: Er ist ein britischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Hörbuchsprecher, Schauspieler, Regisseur, Journalist, Dichter, Komiker, Fernsehmoderator. Darüber hinaus bekennender Homosexueller, anerkanntes Universalgenie und eine britische Institution. Jetzt bricht seine heimliche (fiktive) Ehefrau durch die Veröffentlichung ihres Tagebuches ihr Schweigen: Stephen Fry ist in Wahrheit Ehemann und mehrfacher Vater, mit einer ausgeprägten Vorliebe für leichte Mädchen. Er arbeitet als Taxifahrer und Fensterputzer, frönt dem Alkohol und einer obsessiven Leidenschaft für Karaoke.


PLATZ 3
Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas/Die Marquise von O…/Der Findling
Vorgestellt von Renate am 12. Januar 2015

Anlässlich ihres neunzigjährigen Bestehens brachte die Büchergilde Gutenberg im Herbst 2014 drei Novellen von Heinrich von Kleist in einem Band heraus, illustriert von drei Künstlern dreier Generationen. Mit einem der schönsten und aussagekräftigsten Gildenbücher des Jahres hat sich die Buch-Genossenschaft einmal mehr selbst übertroffen. (…) Nachhaltig prägen sich dem Leser die Protagonisten aller drei Novellen ein und mit ihnen die wirkungsvollen Bilder. Das ist einzigartig!


PLATZ 2
Konrad Lorenz: Der Rohrkrepierer
Vorgestellt von Holger am 20. Februar 2011

Das Buch »Rohrkrepierer« erzählt auf außergewöhnliche Weise von einer außergewöhnlichen Kindheit und Jugend. (…) Autor Konrad Lorenz (Jahrgang 1942) ist im St. Pauli der Nachkriegszeit aufgewachsen, in den weniger im Rampenlicht stehenden Jahren zwischen Hans Albers und den Beatles, zwischen Große Freiheit Nr. 7 und dem Star-Club. Es fehlt an Vätern, gänzlich oder zumindest an körperlich und seelisch unversehrten. Die Mütter halten sich und den Rest der Familie mit Kohlenklau und illegalem Tauschhandel über Wasser, und die Kinder spielen in den Ruinen, die der Bombenkrieg zurückgelassen hat. So auch Kalle, von seiner Kindheit und Jugend erzählt das Buch, von seiner Familie, seinen Freunden, seiner ersten Liebe und seinen Erlebnissen in einer Welt von Säufern, Prostituierten, Zuhältern, Seeleuten und durchreisenden Künstlern.


PLATZ 1
Joe R. Lansdale: Die Wälder am Fluss
Vorgestellt von Andreas am 25. Januar 2009

Das Buch beschreibt eine archaische Welt aus Gewalt und Rassismus, in der die Familie des jungen Helden täglich um ihr Überleben kämpfen muss, aber trotzdem nie ihre Herzlichkeit, ihre Humanität und ihren Optimismus verliert. Es beschreibt das Aufwachsen in schweren Zeiten und das Ende einer fast unbeschwerten Kindheit. Wunderschöne Szenen vom Heranwachsen in unberührter Natur wechseln mit drastischem Realismus der Rassentrennung in den Südstaaten. (…) Joe Lansdale ist einer der bekanntesten Genreschreiber Amerikas, hat unzählige Krimi- und Horrorgeschichten verfasst, von denen einige verfilmt wurden. »Die Wälder am Fluss« ist sein Meisterwerk. Eine Mischung aus »Huckleberry Finn« und »Stand by me« von Stephen King. Es wurde mit dem Edgar Award ausgezeichnet und ist sowohl als Buch als auch in der Hörbuchfassung unbedingt zu empfehlen.