Wer sich im Dschungel der Bücher-Erstauflagen des vergangenen Jahres zurechtfinden möchte, muss sich einen Weg durch stolze 74.000 Exemplare bahnen. Eine unmöglich zu bewältigende Menge. Die Liste der Bücher, die einfach von der Liste des Buchhandels verschwinden, vergriffen oder nur noch in Restbeständen schwer zu bekommen sind, ist genauso lang.
Manchmal schlägt die Zeit dem Teufel ein Schnippchen, natürlich mit Hilfe engagierter Zeitgenossen. Einer von ihnen ist Klaus Füreder vom Verlag Eder und Bach. Unter seiner Regie feiert der erst im letzten Jahr gegründete Verlag seit Oktober ein »Fest der Literatur« und lässt in Zusammenarbeit mit dem ZEIT-Verlag verschwundene Meisterwerke großer Autoren wieder auferstehen.
Zwölf große Erzähler kommen in der »Bibliothek der verschwundenen Bücher« zu Wort. Zwölf wiederentdeckte Glanzstücke haben bei der auflagenstärksten und buchnahen deutschen Wochenzeitung eine neue Heimat gefunden, exklusiv eingekleidet in Halbleinen mit Silberprägung, farbigem Vorsatzpapier und Lesebändchen, verpackt im schicken Schmuckschuber.
Des Literaturliebhabers Herz wird jubeln ob dieser Kleinode, die den geistigen Reichtum der Welt mehren – Werke von Françoise Sagan, William Faulkner, Ford Madox Ford, Natalie Ginzburg, E.M. Forster, Stanislaw Lem, James Baldwin, George Sand, Aleksandar Tišma, Alice Walker, Alberto Moravia und Tom Wolfe. Jeder Band enthält ein Nachwort und eine Würdigung durch einen ZEIT-Autor und Literaturkritiker wie u.a. Ijoma Mangold und Burkhard Müller.
Zwei wortmax-Autorinnen werden in loser Reihenfolge die eine oder andere Kostbarkeit dieser wunderbaren Reihe ins rechte Licht rücken. Den Anfang macht am kommenden Montag der amerikanische Nobelpreisträger William Faulkner mit seinem ergreifenden Liebesdrama »Wilde Palmen«.