Zugegeben, es gibt eingängigere Titel als diesen und man kann ihm auch nicht vorwerfen, dass er zu viel über den Inhalt verrät. Reden wir über den Inhalt: Ein Clown, ein Lama und ein Mann mit Amnesie treiben auf dem Meer. Noch Fragen?
Ich muss gleich zu Beginn gestehen: Ich bin enttäuscht. Nicht vom Buch oder vom Autor, sondern von mir selbst, weil es mir nicht gelungen ist, einen Zugang zu dem Buch zu finden. Die Bedingungen waren ideal: Ein abgedreht klingender Inhalt, eine mehr als vielversprechende Aufmachung und ein fähiger Autor, von dessen letztem Roman »Grimms Erben« ich sehr angetan war. Aber manchmal funkt es einfach nicht zwischen Buch und Leser.
Mit dem ersten Viertel habe ich mich sehr schwer getan. Die Hauptfigur hielt mich wie mit einem Stock auf Abstand, doch die Neugier darauf, wie Heinrich in diese Situation geraten ist, ließ mich weiterlesen. Ich wollte wissen, wie all die erwähnten Geschehnisse miteinander in Zusammenhang stehen.
Mit dem Beginn des zweiten Teils und dem Wechsel zum Ich-Erzähler wurde der Roman etwas zugänglicher, aber als sich endlich ein deutlicheres Bild abzeichnete, interessierte es mich längst nicht mehr. Zu lange blieb es mir verwehrt, mich auf das Buch einlassen zu können.
Florian Weber: Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken | Deutsch
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